Eric Vigié

Regie | Bühnenbild | Kostüme

Foto: Alberto Venzago

Eric Vigié, seit 18 Jahren Intendant der Opéra de Lausanne, begann sein Studium am Nationalkonservatorium in Nizza und belegte bei Boris Goldovsky Meisterkurse für Opernregie an der Southeastern Massachusetts University. Danach wurde er zweiter Assistent von Gian Carlo Menotti beim Festival die Due Mondi (Spoleto) und an der Opéra national de Paris. Von 1982 bis 1984 erhielt er ein Stipendium des französischen Kulturministeriums für das Studium der lyrischen Regie und arbeitete von 1983 bis 1993 als Assistent und Regisseur an der Opera de Nice. 

In Zusammenarbeit mit weltbekannten Regisseuren wie Margarete Wallmann, Pier Luigi Pizzi, Jean-Pierre Ponnelle, Jorge Lavelli, Nicolas Joël, Giancarlo del Monaco, Goran Jävefel und Pet Halmen inszenierte er in Theatern und bei Festivals in Europa sowie den USA. Von 1986 bis 1990 war er als Assistent beim Festival von Aix-en-Provence tätig.  

Seit 1991 leitete er weltweit mehr als 100 Opernproduktionen, angefangen in Nizza, wo er Regie führte und die Bühnenbilder und Kostüme für Mozarts Così fan tutte, Pergolesis La serva padrona, Rossinis Otello, Mozarts Ascanio in Alba, Vivaldis Dorilla in Tempe und Händels Poro, re delle Indie entwarf. An der Opéra Comique Paris inszenierte er 1995 Nicolais Die lustigen Weiber von Windsor, Rossinis Le comte Oryund La serva padrona mit der Opéra de l’Île-de-France und dem Barockensemble Nizza.

Eric Vigié inszenierte außerdem Mozarts Die Zauberflöte beim Festival de Musique de Strasbourg, im Théâtre du Capitole de Toulouse und im Teatro Municipal de Santiago; Lakmé, La Bohème und Tosca in Rouen, Dublin und an der Opera Zuid in Holland; Rigoletto in Dublin; La voix humaine und Les adieux an der Filature Mulhouse; Così fan tutte für die französische Kammeroper; Haydns L’isola disabitata und La canterina beim Festival Périgord Noir; Carmen unter der Leitung von Valery Gergiev 1996 am Mariinsky-Theater sowie einer Japan-Tournee. Im Jahr 2000 brachte er die Opernfantasie Le Revenant von Melchior Gomis im Theatre Zarzuela in Madrid und im Théâtre du Capitole wieder ans Licht. Er führte Regie bei Manon am Opernhaus Bern und bei Les mousquetaires au couvent an der Opera de Nice, einer Koproduktion mit dem Théâtre du Capitole von Toulouse. Das Théâtre Colón lud ihn ein, I vespri siciliani und La traviata zu inszenieren. 2021 hat er Eugen Onegin an der Opéra Royal de Wallonie inszeniert und darüber hinaus hat ihm das Teatro Municipal de Santiago mit Il trovatore, Nabucco und Un ballo in Maschera drei Neuinszenierungen von Verdi-Opern anvertraut.

Von 1997 bis 2002 war Éric Vigié als Künstlerischer Leiter des Teatro Real de Madrid engagiert und führte von 2002 bis 2004 als erster Ausländer in gleicher Funktion das Teatro Giuseppe Verdi in Triest, eines der zwölf italienischen Nationaltheater. 2004 wurde er als Intendant an die Oper Lausanne berufen, wo er La Bohème, Don Giovanni und Eugen Onegin inszenierte. Im Jahr 2010 rief er mit „La Route Lyrique“ ein einzigartiges Projekt ins Leben, das in den Städten der französischsprachigen Schweiz gastiert und einem Publikum, das sonst keinen Zugang zu dieser Kunst bekäme, lyrische Darbietungen nahebringt. Von 2010 bis 2016 war Eric Vigié künstlerischer Leiter des „Festival Avenches Opéra“, wo er La Bohème, Carmen und Puccinis Madame Butterfly inszenierte. 

Die Opéra de Lausanne war das erste Opernhaus, das 2018 in der Hauptstadt Timphu des Königreichs Bhutan Pergolesis La Serva Padrona aufführte.